Kurdische Identität

Die kurdische Identität in dem, was einst als „Bogen der Krisen“ bezeichnet wurde, ist ein Schlüsselstück eines sich ständig weiterentwickelnden Puzzles aus innerer Stabilität, regionalen Konflikten und globaler Machtprojektion. Die kurdisch besiedelten Gebiete der Türkei, des Irak, des Iran, Syriens und Teile von Armenien und Aserbaidschan werden historisch als Groß-Kurdistan bezeichnet. Die kurdischen Gebiete sind seit etwa fünf Jahrhunderten in Konflikte zwischen Imperien, Staaten und ethnischen Gruppen verwickelt und stehen auch heute noch im Mittelpunkt von Konflikten und politischem Wandel. Einerseits hat die Demokratisierung der Welt die kurdische Bevölkerung in der Türkei, im Irak und im Iran zu wichtigen politischen Akteuren in Staaten gemacht, die sich mit Themen wie persönlicher Identität, Minderheitenrechten, Menschenrechten, Demokratie, Föderalismus und Zivilgesellschaft auseinandersetzen wollen. Andererseits haben die Exzesse ideologischer, religiöser, nationaler und ethnischer Leidenschaften im Nahen Osten die Kurden zu Spielfiguren auf einem Schachbrett der Machtpolitik und des Ressourcenkampfs gemacht. Sie repräsentieren eine ethnische Gruppe,